Geschichte
Gründung im April 1930
Am 14. April 1930, mitten in der Krisenzeit, trafen sich einige Bewohner der rechten Aareseite und gründeten den Quartierverein. Kaufmann Albert Hänggi leitete die Gründungsversammlung und unterschrieb gleich auch das Protokoll im neu eröffneten Protokollbuch. 28 Männer im Saal des Restaurants Felsenburg wähltenn ihn auch zum ersten Präsidenten. Statuten bekam der Verein erst einen Monat später; da zählte er schon 100 Mitglieder. Die rechte Oltner Aareseite brauchte offensichtlich ein eigenes Sprachrohr. Viele Bewohner des neueren Stadtteils hatten das Gefühl und die Auffassung, dass sie von den Behörden sehr stiefmütterlich behandelt wurden. Alles musste und durfte nur im <städtli> durchgeführt und abgehalten werden. Im Zweckartikel der ersten Statuten steht: Während vieler Jahrzehnte gehörten jeweils Vertreter der drei grossen politischen Parteien dem Vorstand an.
Wöchentlicher Gemüsemarkt
Schon im Gründungsjahr trat der Quartierverein mit einem wichtigen Anliegen an die Behörden. Mit 600 Unterschriften verlangte der Quartierverein beim Gemeinderat einen wöchentlichen Gemüsemarkt auf dem Bifangplatz. Die Gemeinderatskommission entsprach mit einer kleinen Mehrheit dem Gesuch und setzte den Markttag auf der linken Aareseite am Dienstag an und jener auf der rechten Aareseite am Samstag. Zwei Tage später sorgte eine Pressekampagne gegen diesen Markt auf der rechten Aareseite dafür, dass das Thema zum Tagesgespräch wurde. Die Opposition auf der linken Aareseite verlangte mit 1200 Unterschriften vom Gemeinderat eine Wiedererwägung. Dieser beschloss nach einer langen, heftig geführten Diskussion, dass der Gemüsemarkt provisorisch bis im Herbst am Dienstag auf der linken Aareseite und am Samstag auf der rechten Aareseite stattfinden solle. Obwohl einige Gemüsehändler in Inseraten mitteilten, dass sie den Markt auf der rechten Aareseite boykottieren würden, wurde der erste Gemüsemarkt auf dem Bifangplatz zu einem Erfolg. Nach dem Provisorium begannen die Diskussionen von neuem. Dabei überlegte man auch, jedes Jahr zu wechseln: Im ersten Jahr Dienstagmarkt auf der linken Aareseite, Samstagmarkt auf der rechten Aareseite und im folgenden Jahr umgekehrt. Schliesslich siegte dann doch die Regelung des Provisoriums. Ein grosser Erfolg für den Quartierverein im ersten Jahr seines Bestehens!
Mit der Eröffnung der Begegnungszone Kirchplatz wurden 2013 wieder Stimmen laut den Markt am Samstag auf der linken Aareseite abzuhalten. Der Quartierverein bleibt aufmerksam.
Nicht bei allen Anliegen und Forderungen war der Quartierverein so erfolgreich. Viele Rechtsufrigen wünschten sich eine eigene Post im Quartier. Zwar wurde die Hauptpost auf der rechten Aareseite gebaut, aber sie lag nicht im Zentrum der Wohngebiete und bei den Einkaufsmöglichkeiten. Gewünscht hätte man sie beim Bifangplatz oder an der Aarauerstrasse. Das Ergebnis von verschiedenen Eingaben und Gesprächen waren einzig ein paar längst wieder verschwundene Briefmarkenautomaten. Letztmals wurden Verhandlungen in dieser Sache geführt, als Coop im Wilerfeld das neue Center baute.
Mio Olten
Seit 1946 ist die MIO Messe in Olten der zentrale Anlass mit gewerblicher Präsentation von Produkten und Dienstleistungen sowie gesellschaftlicher Treffpunkt des Herbstes auf der rechten Aareseite für die ganze Region Olten.
Vielseitig Aktiv
Albert Hänggi, der erste Präsident des Quartiervereins, hatte offene Augen und Ohren und stellte oft fest, wo Mängel herrschten, was man ändern und verbessern könnte. So wurde er selber aktiv und schrieb auch immer wieder Gesuche und Anfragen an die Behörden der Stadt oder stellte Fragen - wahrscheinlich mehr als diesen recht war. Und wenn nötig oder wenn keine Antwort kam, doppelte er nach. Er nahm sich auch den Armen, Arbeitslosen und Flüchtlingskinder an. Man nannte ihn deshalb oft den "Stadtammann des rechten Aareufers".
In der neueren Geschichte des Quartiervereins werden und wurden Aktivitäten im Quartier unterstützt. Namentlich Infrastruktur für Strassenfeste wie Festbänke, Zelte oder Strassen-Stopper.